My Big New von Pia Tischer

Pia Tischer | 23.11.2023 | 4 Minuten Lesezeit

Portrait von Pia Tischer auf der My Big New Grafik
Quelle: Zukunft Personal

Die drei entscheidenden Bausteine einer Stellenanzeige, die keiner verwendet und wie du sie nutzt, um mehr Bewerber zu erhalten

Im Recruiting geht es ums Verkaufen. Dir muss es gelingen, dass dein Jobangebot überzeugt. Dass deine Stellenanzeige nicht nur angeklickt wird, sondern, dass sich der Bewerber auch bewirbt. Denn letztendlich zählen nicht die Views, sondern die Anzahl der Bewerbungen. 

Recruiting ist Marketing und Vertrieb. Wenn es ein Unternehmen gibt, das weiß, wie Marketing funktioniert, dann ist es Apple. Apple schafft es mit Emotionen zu verkaufen. Im Vergleich dazu sind 99% der Stellenanzeigen emotionsfreie Zone. Und dennoch hat Apple für die Vermarktung der neuen Apple Watch eine über 100 Jahre alte Stellenanzeige verwendet. Die wahrscheinlich erfolgreichste Stellenanzeige, die es je gab.
 
Ernest Shackleton hat mit dieser Stellenanzeige 5000 Menschen begeistern können, die sich für eine Polar-Expedition beworben haben. Der Inhalt: Männer für gefährliche Reise gesucht, geringe Bezahlung, Eiseskälte, lange Monate in vollständiger Dunkelheit, ständige Gefahren und Rückkehr ungewiss, bei Erfolg, Ehre und Anerkennung. 
 
Was können wir daraus lernen? Schreibe keine langweiligen Stellenanzeigen mehr, sondern erzähle die Geschichte einer besseren Zukunft.

1. Positionierung
Als Unternehmen hast du eine Positionierung in Richtung deiner Kunden. Als Unternehmen hast du aber noch eine weitere Positionierung, die superwichtig ist. Deine Positionierung als Arbeitgeber mit dem schönsten Produkt, das es gibt: ein Arbeitsplatz. Diesen Arbeitsplatz gilt es zu vermarkten. 
 
Kleiner Spoiler: ein Obstkorb ist keine Positionierung. Positionierung braucht ein bisschen Mut. Mut, sich zu zeigen. Aber es lohnt sich. Dazu zitiere ich gerne Franz-Josef Strauß: „everybody's darling is everybody's depp“. Ohne klare Positionierung, die für deine Bewerber deutlich zu erkennen ist, gehst du in der grauen Masse unter. 
 
Wir schreiben, dass wir Bürohunde haben, dass wir lockere Arbeitskleidung lieben und dass wir uns alle duzen. Gefällt das jedem? Nein, aber es passt auch nicht jeder zu uns. Es gibt immer ganz klar zwei Seiten. Passt der Bewerber zu uns und genauso wichtig: passen wir zum Bewerber. 
 
2. WIFFM
Deine Stellenanzeige muss dem Leser die Frage beantworten: „Was ist für mich drin?“ Also was der Bewerber davon hat, wenn er bei dir beschäftigt ist, wenn er zu dir wechselt. „Whats in it for me?“ (WIIFM). Er muss das Gefühl bekommen: Ja, in diesem Team will ich spielen. 
 
Nahezu alle Bewerber sind in einer Beschäftigung. In einer Beschäftigung in der sie aus den unterschiedlichsten Gründen unglücklich oder unzufrieden sind. Sie suchen eine bessere berufliche Zukunft. Wir sehen, dass die Zugriffszahlen auf die Stellenanzeigen montags und dienstags am höchsten sind. Warum? Weil die Leute im Büro sitzen und denken: wieder eine Woche in dem „Laden“, ich gucke mich mal woanders um. 
 
Verschenke den prominenten Platz am Anfang der Stellenanzeige nicht mit Selbstbeweihräucherung: „Wir sind Marktführer…“, sondern beantworte die Frage, was hat der Bewerber davon, wenn ihr in Zukunft zusammenarbeitet. Unsere Stellenanzeigen beginnen mit der Aussage: Unser Ziel ist es, für Kunden und Mitarbeiter ein gesundes, freundliches und erfolgreiches Umfeld zu schaffen. 
 
3. Vertrauen
Wir treffen immer dann eine Kaufentscheidung, wenn wir dem Angebot vertrauen. Auch der Leser deiner Stellenanzeige bewirbt sich nur dann, wenn er dir vertraut. Viele Bewerber checken den potenziellen neuen Arbeitgeber bei Google oder Kununu. Wie ist dort deine Reputation. Passen deine Aussagen zu den Rezensionen?  Ein gutes Instrument für Vertrauensaufbau ist die Zeugenumlastungen. 

Zeugenumlastungen oder auch Empfehlungen sind Aussagen Dritter, die belegen, dass du ein attraktiver Arbeitgeber bist. Dass können Siegel, Rezensionen aber auch O-Töne von Mitarbeitern sein. Baue Zeugenumlastungen in dein Stellenangebot ein, um Vertrauen zu deinen potenziellen Bewerbern aufzubauen. 
 

Über die Autorin

Portrait der Autorin des Artikels Pia Tischer

Pia Tischer

Pia Tischer, CEO der coveto ATS GmbH (All-in-one Recruting Software). Ihr Ziel ist es Unternehmen alle Werkzeuge an die Hand zu geben, damit Sie mit den richtigen Mitarbeitern, umsetzen, wachsen und langfristig erfolgreich sind.  Alles, was Sie über Recruiting im Mittelstand wissen müssen, erfahren Sie in ihrem Buch „KMU Recruiting“.

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