Recruiting und Jobsuche: Ein Blick in die Glaskugel
06.09.2021 | Carolyn Engels
Die Dynamik am Arbeitsmarkt hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Wir können sogar sagen, dass sich der Arbeitsmarkt aktuell an einem Wendepunkt befindet: Der demografische Wandel trifft uns mit voller Wucht. Hinzu kommt ein dysfunktionaler Arbeitsmarkt, der sowohl das Rekrutieren auf Arbeitgeberseite als auch die Jobsuche auf Kandidatenseite erschwert. Der viel zitierte „War for Talents“ ist stärker als je zuvor. Die gute Nachricht: Es gibt Antworten auf die angespannte Recruiting-Lage! Big Data, Algorithmen, Künstliche Intelligenz oder Autonomous Matching – so heißen die Lösungen der Zukunft. Was genau steckt aber hinter diesen Begriffen und wie können sie den Recruiting-Prozess für beide Seiten vereinfachen? Es ist Zeit, mal genauer hinzuschauen.
Der dysfunktionale Arbeitsmarkt
Wir wissen bereits, dass in den kommenden zehn Jahren viele Menschen aus dem Berufsleben ausscheiden werden. Gleichzeitig kommen nicht genug junge Arbeitskräfte nach. Das Resultat: Die „Delle“ in der Demografiepyramide. Dazu kommt, dass wir einen Arbeitsmarkt vorfinden, der sehr starr und unflexibel ist. Noch immer sind viele Bewerbungsprozesse für Jobsuchende zu aufwändig und kompliziert. Kandidaten warten oft viel zu lange auf eine Rückmeldung. Auch die unzureichende Digitalisierung vieler Prozessschritte schreckt Bewerber ab. In Summe vergeht viel zu viel Zeit, bis Unternehmen und Jobsuchende endlich zusammenkommen.
Wer sich jedoch im Kampf um die besten Talente behaupten möchte, muss sich jetzt die Frage stellen, wie so schnell wie möglich die Weichen für das Recruiting der Zukunft gestellt werden können.
Die Lösung ist mehr als nur Buzzword-Bingo
Unternehmen und Jobsuchende können nur dann schneller und besser zueinanderfinden, wenn der Arbeitsmarkt digitalisiert wird. Doch was heißt das genau?
In einem ersten Schritt bedeutet das, sich mit den Treibern der digitalen Transformation auseinanderzusetzen. Ganz konkret: Jeder muss sich über neue Technologien auf dem Laufenden halten und eruieren, ob und wie diese gewinnbringend in bestehende Prozesse eingebracht werden können. Die Voraussetzung ist, grundsätzlich offen für Neues und für Veränderung zu sein. Hier wird oft vom „digitalen Mindset“ gesprochen, das vom Unternehmen bei allen Mitarbeitern gefördert werden muss.
Wer sich mit neuen Technologien und Digitalisierung beschäftigt, stößt zwangsläufig auf Begriffe wie Big Data, Algorithmen oder Künstliche Intelligenz. Und genau hier finden wir die Antworten auf die große Frage, wie das Recruiting der Zukunft aussehen muss.
Alle Wege führen zu Autonomous Matching
So mancher verspürt angesichts dieser Tech-Buzzwords Unsicherheit und steht der Sammlung großer Datenmengen skeptisch gegenüber. Dabei würde unsere moderne Welt schon längst nicht mehr ohne Daten und digitale Technologien funktionieren. Nur mit ihrer Hilfe können Anwendungen und Dienste entwickelt werden, die unser Leben einfacher und angenehmer machen. Wir alle profitieren davon in unserem Alltag, auch wenn wir nicht darüber nachdenken.
Gerade in den Bereichen Jobsuche und Recruiting liegen die Vorteile der Nutzung von Big Data und neuen Technologien auf der Hand: Nutzerdaten von Jobsuchenden helfen dabei, vollständige Nutzerprofile zu erstellen. Durch diese Informationen ergibt sich ein klares Bild, was für ein Job der Kandidat genau sucht. Algorithmen und Künstliche Intelligenz identifizieren so anhand der verfügbaren Daten noch passendere Jobs für Kandidaten. Intelligente und datengetriebene Prozesse im Hintergrund führen also Unternehmen und Jobsuchende zusammen. Das nennen wir „Autonomous Matching“ und genau hier liegt die Zukunft der Online-Jobsuche. Die Künstliche Intelligenz sucht auf der einen Seite den passenden Job für den Kandidaten, auf der anderen Seite den passenden Kandidaten für den Job.
Der noch perfektere Match
Bewerben und Recruiting müssen so einfach werden wie Online-Shopping – schnell und unkompliziert. Moderne Technologien machen es möglich und erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Perfect Match enorm. Wer nachhaltig rekrutieren möchte, kommt nicht an den Recruiting-Lösungen der Zukunft vorbei.
Mehr Details dazu, wie wir bei StepStone Kandidaten bei der Jobsuche unterstützen, lesen Sie hier.
Über die Autorin
Carolyn Engels ist Content-Spezialistin und beobachtet für StepStone Trends und Entwicklungen in der HR-Welt. Sie steckt unter anderem hinter dem StepStone Blog für Recruiter, dem Podcast „HR snackbar“ und kümmert sich auch um das Thema Webinare.