Kompliziert oder komplex? Warum kreative Problemlösungskompetenz heute entscheidend ist
Barbara Kolocek | 12.12.2024 | Lesezeit 10 Minuten
Das Wichtigste in Kürze
Laut der Bertelsmann Stiftung und dem Weltwirtschaftsforum steht kreatives Denken auf Platz 1 der Future Skills. Kreatives Denken und Problemlösungskompetenz sind die Antwort auf die Anforderungen einer Welt, die sich ständig verändert. Sie helfen, das Unvorhersehbare zu navigieren und aus Herausforderungen Möglichkeiten zu machen. Kreatives Denken bricht alte Muster auf, erschließt neue Perspektiven und schafft Raum für innovative Lösungen. Problemlösungskompetenz sorgt dafür, dass diese Ideen nicht nur entstehen, sondern auch effektiv umgesetzt werden – selbst in unsicheren oder komplexen Situationen. Diese Fähigkeiten sind nicht nur ein Vorteil, sondern eine Notwendigkeit, um in einer dynamischen Welt nicht zurückzufallen, sondern mutig voranzuschreiten. Sie machen Menschen und Unternehmen zukunftsfähig.
Von der frühkindlichen Bildung über die Berufsausbildung bis hin zur Arbeitswelt und Führungskultur sind kreatives Denken und Problemlösungskompetenz somit essenziell. Dabei erfordert jede Art von Problem – sei es kompliziert oder komplex – spezifische Fähigkeiten, die gezielt genutzt werden sollten. Während komplizierte Probleme vor allem analytisches Denken, Fachwissen und strukturierte Ansätze verlangen, sind bei komplexen Problemen Kreativität, Flexibilität und die Fähigkeit, mit Unsicherheiten umzugehen, gefragt. Diese Fähigkeiten sollten früh gefördert und kontinuierlich weiterentwickelt werden, um in allen Bereichen des Lebens und Arbeitens wirksam zu bleiben.
Die eigene Herangehensweise sollte regelmäßig geprüft werden, um passende Lösungen für unterschiedliche Herausforderungen zu finden. Die folgenden Fragen unterstützen Dich dabei, Denkmuster zu reflektieren und gezielt anzupassen.
Komplizierte Probleme sind gut strukturiert und haben klare Lösungen. Sie lassen sich mit Wissen lösen. Komplexe Probleme sind dynamisch und unvorhersehbar. Hier braucht man Kreativität und Flexibilität.
Kreatives Denken ist entscheidend, besonders bei komplexen Problemen. Es hilft, neue Ideen zu entwickeln und Herausforderungen zu meistern.
Führungskräfte müssen beides können:
Steuern: Bei klaren Problemen klare Anweisungen geben.
Führen: Bei komplexen Problemen Teams inspirieren und neue Lösungen finden.
Fazit: In unserer schnelllebigen Welt brauchen wir sowohl Fachwissen als auch Kreativität, um Probleme zu lösen. Kurz gesagt: Um erfolgreich zu sein, müssen wir lernen, sowohl komplizierte als auch komplexe Probleme zu meistern.
Weißt du, worin der Unterschied zwischen komplizierten und komplexen Problemen liegt? Nur wer sie klar unterscheidet, kann die richtigen Ansätze wählen. Komplizierte Probleme brauchen Wissen, komplexe hingegen Flexibilität und kreatives Denken. Wer das versteht, geht Herausforderungen effektiver an. Schauen wir uns das genauer an.
Komplizierte Probleme
Komplizierte Probleme sind durch klare Strukturen und Kausalitäten gekennzeichnet. Sie lassen sich durch Wissen und methodisches Vorgehen vollständig analysieren und lösen.
Merkmale:
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Ursache und Wirkung sind bekannt und vorhersehbar.
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Sie sind durch Prozesse und Expertise kontrollierbar.
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Effizienz und Optimierung stehen im Fokus.
Beispiel:
Die Wartung einer Maschine. Technische Daten und klare Prozesse ermöglichen es, Defekte zu analysieren und gezielt zu beheben. Erfolg hängt hier von Wissen und strukturierter Herangehensweise ab. Im HR-Bereich sind Aufgaben wie Buchhaltung oder die Verwaltung von Abwesenheiten klar strukturiert und gut kontrollierbar.
Auch im privaten Alltag gibt es ähnliche Beispiele, etwa das Kochen nach Rezept, bei dem klare Anleitungen und methodisches Vorgehen zu einem vorhersehbaren Ergebnis führen.
Komplexe Probleme
Komplexe Probleme entstehen in dynamischen Systemen, in denen nicht alle Faktoren und Wechselwirkungen bekannt sind. Überraschungen und Unsicherheiten sind typisch. Ihre Lösung erfordert Anpassungsfähigkeit und kreative Ansätze.
Merkmale:
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Viele unbekannte Variablen und unvorhersehbare Entwicklungen.
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Ursache und Wirkung lassen sich nicht klar bestimmen.
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Iteratives, kreatives Arbeiten ist essenziell.
Beispiel:
Ein Unternehmen bringt ein neues Produkt auf den Markt. Kundenbedürfnisse, Wettbewerber und Markttrends verändern sich ständig. Hier reichen Regeln und Prozesse nicht aus – flexible Ansätze und kreative Ideen sind entscheidend.
Weitere Beispiele aus dem HR-Kontext: Recruiting neuer Talente, Einführung hybrider Arbeitsmodelle, Veränderung der Unternehmenskultur, Anpassung an neue Arbeitsgesetze, Umgang mit plötzlichem Mitarbeiterausfall.
Das Verständnis dieser Unterscheidung befähigt dazu, zukunftsrelevante Fähigkeiten situationsgerecht einzusetzen und in einer dynamischen Welt handlungsfähig zu bleiben.
Das Verständnis dieser Unterscheidung befähigt dazu, zukunftsrelevante Fähigkeiten situationsgerecht einzusetzen und in einer dynamischen Welt handlungsfähig zu bleiben.
Kreatives Denken als Schlüsselkompetenz
Laut der Bertelsmann Stiftung und dem Weltwirtschaftsforum steht kreatives Denken auf Platz 1 der Future Skills. Kreatives Denken und Problemlösungskompetenz sind die Antwort auf die Anforderungen einer Welt, die sich ständig verändert. Sie helfen, das Unvorhersehbare zu navigieren und aus Herausforderungen Möglichkeiten zu machen. Kreatives Denken bricht alte Muster auf, erschließt neue Perspektiven und schafft Raum für innovative Lösungen. Problemlösungskompetenz sorgt dafür, dass diese Ideen nicht nur entstehen, sondern auch effektiv umgesetzt werden – selbst in unsicheren oder komplexen Situationen. Diese Fähigkeiten sind nicht nur ein Vorteil, sondern eine Notwendigkeit, um in einer dynamischen Welt nicht zurückzufallen, sondern mutig voranzuschreiten. Sie machen Menschen und Unternehmen zukunftsfähig.
Von der frühkindlichen Bildung über die Berufsausbildung bis hin zur Arbeitswelt und Führungskultur sind kreatives Denken und Problemlösungskompetenz somit essenziell. Dabei erfordert jede Art von Problem – sei es kompliziert oder komplex – spezifische Fähigkeiten, die gezielt genutzt werden sollten. Während komplizierte Probleme vor allem analytisches Denken, Fachwissen und strukturierte Ansätze verlangen, sind bei komplexen Problemen Kreativität, Flexibilität und die Fähigkeit, mit Unsicherheiten umzugehen, gefragt. Diese Fähigkeiten sollten früh gefördert und kontinuierlich weiterentwickelt werden, um in allen Bereichen des Lebens und Arbeitens wirksam zu bleiben.
Die eigene Herangehensweise sollte regelmäßig geprüft werden, um passende Lösungen für unterschiedliche Herausforderungen zu finden. Die folgenden Fragen unterstützen Dich dabei, Denkmuster zu reflektieren und gezielt anzupassen.
Auszug einzelner Reflexionsfragen
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Wie kann ich ein Umfeld gestalten, das meine Kolleginnen dazu inspiriert, kreativ zu denken und ihre Problemlösungskompetenz zu entfalten?
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Nehme ich mir Zeit, die Bestandteile eines Problems zu analysieren, um zu entscheiden, ob Wissen oder kreative Ansätze erforderlich sind?
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Versuche ich, komplexe Probleme mit festen Regeln oder Strukturen zu lösen, auch wenn die Situation Flexibilität erfordert?
Fazit: Problemlösungen der Zukunft – Wann Steuerung genügt und Führung unverzichtbar ist
Um Probleme effektiv zu lösen, ist es entscheidend, ihren „Charakter“ genau zu verstehen, da Steuerung und Führung je nach Art des Problems unterschiedliche Anforderungen stellen. Steuerung (blau) ist effizient, wenn klare Lösungen bekannt sind, da sie durch Anweisungen Zeit und Kosten spart – besonders bei stabilen Prozessen. Führung (rot) hingegen wird benötigt, wenn es um dynamische, innovative Herausforderungen geht, die keine vorgefertigten Lösungen haben. Hier ermöglicht sie es, die Ideen der Mitarbeiter zu bündeln, um gemeinsam kreative Lösungen zu entwickeln und flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren. Entscheidend ist, je nach Problemtyp passende Ansätze zu wählen, um praktikable Lösungen zu finden.
Möchtest du mehr über diese Themen erfahren? Vernetze dich gerne mit Barbara Kolocek aus dem Kreis der ZP Faces auf LinkedIn! Sie freut sich auf Dich.
Quellen zu dem Artikel:
https://intrinsify.de/video/das-ist-aber-ganz-schon-komplex/
https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/user_upload/Studie_Kompetenzen_fuer_morgen_Future_Skills.pdf
https://www.weforum.org/stories/2024/01/davos-2024-6-innovative-ideas-for-reskilling-upskilling-and-building-a-future-ready-workforce/