Tschüss Perfektion. Hallo Kreativität

01.08.3023 | Gina Schöler

Tschüss Perfektion. Hallo Kreativität
Source: Zukunft Personal

Kennt Ihr das auch: Ihr habt heute eine Aufgabe zu erledigen, die euch wichtig ist und mit der Ihr euch beweisen wollt. Aber euch fällt absolut nichts ein? Ihr fühlt euch wie gelähmt und würdet euch am liebsten wieder ins Bett verkriechen - vor lauter Angst zu scheitern? 

Das ist uns allen schon mal so gegangen und in der heutigen Kolumne erfahrt ihr, was ihr dagegen tun könnt.

Was passiert da mit uns? Wir wissen, was wir können und wollen es auch zeigen und plötzlich: nichts.

Im Grunde schützt uns unser Gehirn vor zu großem Druck. Den machen wir uns selber mit unserem eigenen Perfektionismus. Denn wer von sich selbst erwartet, „es“ perfekt machen zu wollen, setzt sich selbst unter enormen Druck. Dieser Druck verursacht Stress und Angst, und diese Angst lähmt uns. Statt vor Ideen und Tatendrang zu sprühen, fühlen wir uns blockiert und leer. Dann geht halt nichts mehr und das frustriert uns natürlich noch mehr. 

Wie kann ich mich aus dieser Schockstarre wieder befreien? 

Eigentlich ganz einfach: Nämlich, indem wir unseren Perfektions-Anspruch herunterschrauben. Nobody’s perfect! Kann zwar keiner mehr hören, dieser Spruch stimmt aber!
Ideen und Projekte werden zerdacht und erblicken daher oft nie das Licht der Welt. Viel zu sehr sind wir damit beschäftigt, das kleinste Haar aus der Suppe zu fischen, etwas besonders ordentlich machen zu wollen oder krampfhaft den Erwartungen von anderen zu entsprechen. Oft reichen bereits 80 Prozent vom „Optimum“ aus, damit wir und unsere Mitmenschen uns wohl fühlen. 

Weniger ist also auch hier oft mehr, und man gewinnt enorm an Lebensqualität! Getreu dem Motto: „Better done than perfect!“ Sich vom Perfektionismus zu verabschieden kann man üben. Dinge einfach mal gut sein lassen, nicht so penibel sein, nicht ganz fertig machen und einfach loslegen. 

Wir können lernen, uns mit unseren Unzulänglichkeiten zu akzeptieren. Überlegt euch eine Eigenschaft oder ein Verhalten, das euch oft an euch ärgert. 
Begrüßt es herzlich mit einem:  „Hallo,…, ich heiße dich willkommen und schön, dass du da bist!” 
Man personifiziert diese Macke und lässt sich nicht davon einschüchtern. Und dann kann die Kreativität sich wieder entfalten. Und: Menschen, die sich mit all ihren Ecken, Kanten und Defiziten akzeptieren, haben insgesamt weniger negative Gefühle, sind psychisch gesünder und glücklicher.
Durch regelmäßige Leerlaufphasen und Pausen, was nicht immer leicht ist, kommt ganz schnell die Lust am Kreieren zurück. Auch in der Natur, einer Auszeit im Grünen und bei fernen Reisen sprudeln die Ideen. Mich mit inspirierenden Personen zu umgeben und auszutauschen, in einer Großstadt abzutauchen und Eindrücke zu sammeln, bieten mir einen Perspektivwechsel, der Neues möglich macht. 
 

Über die Autorin

Gina Schöler, Glücksministerin
Gina leitet die bundesweite Initiative „Ministerium für Glück und Wohlbefinden“ und ruft mit bunten Aktionen und Angeboten dazu auf, das Bruttonationalglück zu steigern. Mit bunten Aktionen und Angeboten wie Workshops und Vorträgen regt sie alltagsnah, auf Augenhöhe und mit viel Spaß zum Umdenken an: Wie wollen wir leben und arbeiten? Was macht uns dabei glücklich?

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