Kapitel 2 für mich und meine Kunden
Marit Heidrich | 24.10.2024 | Lesezeit 3 Minuten
Das Wichtigste in Kürze
Mit 47 Jahren entschied ich mich, aus einer Angestelltenposition im Öffentlichen Dienst auszubrechen und eine eigene Unternehmensberatung aufzubauen, da die Routine und der begrenzte Karriereweg mich nicht mehr erfüllten. Trotz der finanziellen Unsicherheit und der Herausforderungen genieße ich jetzt jeden Tag meine Arbeit und den individuellen Weg der Veränderung, den ich eingeschlagen habe.
Mein Weg in die Selbständigkeit war nicht geplant und doch das einzig Richtige für mich. Mit 47 Jahren entschied ich mich aus einer Angestelltenposition im Öffentlichen Dienst heraus für den Aufbau einer eigenen Unternehmensberatung. Seitdem genieße ich jeden Tag meiner Arbeit und meinen individuellen Weg der Veränderung.
Die Entscheidung
Nach 10 Jahren bei meinem Arbeitgeber, einem IT-Dienstleister für die Öffentliche Verwaltung, fühlte sich für mich alles bekannt und routiniert an: Als Führungskraft hatte ich ein eingespieltes und erfolgreiches Team aufgebaut. Die Kunden und fachlichen Themen blieben aber über Jahre hinweg gleich. Der Karrierepfad nach oben erschien mir darüber hinaus wenig attraktiv. Allerdings machte mir die Führungsarbeit Spaß. Alles, was mit Change-Management, Moderation, Personalauswahl und
-entwicklung zusammenhing, interessierte mich sehr und bereitete mir Freude.
Ich ließ mich zur Change Managerin, Agile Coach, Karriere- und Outplacementberaterin sowie zum LEGO® SERIOUS PLAY® Facilitator ausbilden. Eignungsdiagnostik – die wissenschaftliche Perspektive auf die Personalauswahl – hatte es mir besonders angetan. Als Personalentscheiderin hatte ich das gefühlte „Würfeln“ satt und strebte nach mehr Objektivität und Validität. Die Erkenntnisse aus der Beschäftigung mit diesem Thema auf mich selbst angewandt, brachten mich zu dem Schluss, dass meine Persönlichkeitsstruktur nicht länger in dieses Unternehmen passte. Und so entschied ich mich zunächst, meine Stundenzahl zu reduzieren und zeitgleich mein Beratungsunternehmen aufzubauen.
Finanzielle Sicherheit
Nachdem meine Kinder, inzwischen Zwillinge im Teenager-Alter, mich in der Betreuung anders forderten als noch vor ein paar Jahren, war das wichtigste Thema auf dem Weg in die vollständige Selbständigkeit für mich die finanzielle Sicherheit. Auf ein regelmäßiges und auskömmliches Gehalt endgültig zu Gunsten eines unplanbaren Umsatzes zu verzichten, war ein großer Schritt für mich.
Abhängigkeit – egal von wem, Banken oder privaten Personen – mag ich gar nicht. Deshalb kann ich mich glücklich schätzen, einen Partner an meiner Seite zu haben, der mich nicht nur mit Worten, sondern auch mit einem finanziellen Zuschuss unterstützte. Der Deal: Die Überweisung eines monatlichen Betrags für ein Jahr ohne Verpflichtungen. Nach dieser Zeit muss das Unternehmen mich und meine Kinder ernähren können. Rückzahlungen erfolgen irgendwann, abhängig von der wirtschaftlichen
Situation. Damit konnte ich gut umgehen, kündigte und erfand mich neu – als selbständige Unternehmerin und Unternehmensberaterin
Der unternehmerische Alltag
Netzwerken ist eine der wichtigsten Aufgaben als Unternehmerin. Es nimmt einen ständigen Platz im Alltag ein. Nach langjähriger Tätigkeit im Öffentlichen Dienst konnte ich hierbei für mich eine Menge Neues entdecken und viel über mich lernen, z.B. welche Art von Bühnenpräsenz ich mag, welche Art von Austausch und Netzwerkarbeit liegt mir und welche mir Energie raubt. Ausprobiert habe ich vieles: gemeinsam mit einer Mentee habe ich ein Buchkapitel geschrieben, habe große Veranstaltungen auf der Bühne moderiert, Seminare in Präsenz und online gegeben, Vorträge und Barcamp-Sessions
gehalten, war Gast in Podcast-Folgen und Gastgeberin bei Podiums-Diskussionen. Darüber hinaus habe ich Kooperationsverträge mit Partnerunternehmen abgeschlossen, bin Mitglied im Unternehmensverband Kiel e.V., Programm-Vorstand im Marketing Club Schleswig-Holstein, in einem großen Kieler Frauennetzwerk engagiert und auf LinkedIn aktiv.
Letztendlich ist es wichtig, präsent in den Köpfen der Zielgruppe und zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Menschen kennen andere Menschen und empfehlen mich bei guter Erfahrung oder sympathischer Erinnerung weiter. Für mich ist das die schönste und dankbarste Form von Marketing.
Ergänzend dazu bin ich für meine Firma, Kapitel 2, CEO, CFO, CDO, CMO, CHRO und CTO in einer Person. Die damit verbunden Tätigkeiten sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Und gerade diese Vielfalt an unternehmerischen Herausforderungen in Verbindung mit wirklich spannenden Beratungsaufträgen ergeben die für mich passende Mischung. Ich arbeite jetzt mehr als vorher und finde es großartig! Übertroffen wird das Ganze noch durch positives Feedback zufriedener Coachees, Mentees und
Kunden.
Fazit
Die Zeit für Veränderung ist jetzt! Seid mutig und holt euch Unterstützung! Beobachtet andere erfolgreiche Menschen und findet euren eigenen Weg! Ich freue ich mich sehr darüber, diese Erfahrungen und diesen sehr persönlichen Beitrag zur Kampagne #uchangethings beisteuern zu können.