My Big New von Susanna Mur

Nachhaltigkeit wird zum entscheidenden Faktor für Employer Branding

68% der Arbeitnehmer:innen würden laut einer Studie von IBM nur einen Job bei nachhaltigen Unternehmen annehmen . Allerdings sind lediglich 17% der Beschäftigten mit den Nachhaltigkeitsbemühungen ihres Arbeitgebers zufrieden . Die Diskrepanz zwischen Nachhaltigkeitsstrategien und Wahrnehmung der Mitarbeiter:innen ist offensichtlich. Oftmals existieren Nachhaltigkeitsbemühungen isoliert in Abteilungen oder auf Strategieebene, ohne im Arbeitsalltag spürbar zu werden.

In einem Bewerber:innenmarkt, in dem Nachhaltigkeit zunehmend die Jobwahl beeinflusst und sogar Kündigungsgründe bestimmen kann, stellt sich die Frage für Arbeitgeber: Wie kann Nachhaltigkeit effektiv umgesetzt und erlebbar gemacht werden, um Talente anzuziehen und langfristig zu binden? Dies wird zur zentralen Herausforderung des Employer Brandings.

Nachhaltigkeit ist ein klarer USP für Arbeitgeber

Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel sind Unternehmen auf der Suche nach Möglichkeiten, sich abzuheben. Nachhaltigkeit kann ein Aspekt davon sein. Immer mehr Menschen wollen aktiv zum Klimaschutz beitragen und suchen Arbeitgeber, die sie dabei unterstützen. Um jedoch Talente nachhaltig anzuziehen, müssen Nachhaltigkeitsmaßnahmen glaubwürdig und konsequent umgesetzt werden. Authentizität und Transparenz sind dabei entscheidend, um langfristige Bindungen herzustellen.
Ein weiterer Vorteil von Nachhaltigkeit ist die gesteigerte Mitarbeitermotivation. Mitarbeiter:innen, die einen tieferen Sinn in ihrer Arbeit sehen, sind bereit, mehr zum nachhaltigen Erfolg des Unternehmens beizutragen. 

Ist das nicht Greenwashing?

Um wirklich wirkungsvoll zu sein, müssen Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Unternehmen so gestaltet werden, dass sie spürbare Veränderungen schaffen und bei den Mitarbeiter:innen ankommen. Genau wie Konsument:innen haben nämlich auch Arbeitnehmer:innen immer bessere Antennen für Greenwashing. Unternehmen sollten sich kritisch fragen, ob ihre Maßnahmen tatsächlich Wirkung erzielen (sollen) oder lediglich der Imagepflege dienen. Die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Wirkung sind entscheidend, um die Glaubwürdigkeit zu stärken - und Effekte zu erzielen.

Nachhaltigkeitsstrategien für Mitarbeiter:innen greifbar und ehrlich gestalten

Um mit Nachhaltigkeit zu überzeugen, müssen die entsprechenden Unternehmenswerte und -strategien für Mitarbeiter:innen spürbar sein. Dabei können unterschiedliche Bereiche angesprochen werden:

1. Mitarbeiter:innen einbeziehen: Regelmäßige Umfragen und Ideenwettbewerbe ermöglichen eine aktive Beteiligung von Mitarbeiter:innen an Nachhaltigkeitsmaßnahmen und tragen zur Transparenz bei.
2. Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag verankern: Eine Integration von Nachhaltigkeit in die Benefits für Mitarbeiter:innen, wie vegetarische Tage in der Kantine, Jobräder oder eine Sachbezugskarte für nachhaltigen Konsum, ermöglicht es, Unternehmenswerte auch im Arbeitsalltag zu leben.
3. Nach innen kommunizieren: Mitarbeiter:innen über Nachhaltigkeit aufklären und die Unternehmenswerte und -strategie transparent und verständlich in Leitbildern darstellen.
4. Nach außen kommunizieren: Um nachhaltige Talente anzuziehen, können die eigenen Werte und Nachhaltigkeitsstrategien in Stellenanzeigen und auf Karriereseiten kommuniziert werden. Die Nutzung von Mitarbeiter:innen als Botschafter:innen verleiht der Kommunikation zusätzliche Authentizität und gewährt Einblicke in die Unternehmenskultur.

Fazit

Nachhaltigkeit wird für eine erfolgreiche Employer Brand immer wichtiger. Damit das erfolgreich ist, ist es notwendig, Mitarbeiter:innen mit auf den Weg zu nehmen und nachhaltige Werte und Strategien auch wirklich spürbar zu machen. So können nachhaltige Talente gefunden und gebunden werden - die dann wieder zur Nachhaltigkeit des Unternehmens beitragen.