My Big New von Stefan Scheller
20.07.2023 | Stefan Scheller
Eine Angst geht um in HR: Mit dem Voranschreiten der Digitalisierung und dem unglaublichen Boost durch gehypte KI-Lösungen wie ChatGPT oder Midjourney stehen viele HR-Kolleginnen vor großen Herausforderungen. Lauffeuer-artig greifen Ängste von Jobverlust und Ersetzen durch KI um sich. Einerseits innerhalb der Belegschaft der Organisation, die nun kommunikativ von HR Antworten verlangt, wie es um ihre zukünftige Jobsicherheit bestellt ist. Zum anderen aber auch innerhalb von HR selbst.
Wie müssen wir diese Themen einschätzen? Sind wir selbst erfasst vom Hype und lesen uns in den Medien „um Kopf und Kragen“? Oder verschätzen wir uns umgekehrt, wenn wir an ein schnelles Abflauen -und im Sinne des Gartner Hype-Cycles- von einem nahenden „Tal der Tränen“ ausgehen, in dem der Rummel um KI und Co wieder so schnell zurückgeht wie er aufgekommen ist?
Einerseits braucht es jetzt fundierte Informationen, kein zusätzliches Aufschaukeln mit vertrieblichen Interessen im Hintergrund. HR benötigt eine feste Basis, auf der die immer größeren Unwägbarkeiten einigermaßen eingeschätzt werden können.
Und es braucht viel Neugier. Denn DASS sich etwas ziemlich radikal verändern wird in den nächsten Jahren, scheint absolut klar. Insofern hilft Neugier, um sich erstmal offen mit diesen -für viele komplett neuartigen- Themen fachlich zu befassen.
Schließlich dürfte auch Veränderungsbereitschaft ganz oben auf der Agenda für HR stehen. Bekanntes zu verlernen („unlearn“) und sich konstruktiv-kritisch mit den kommenden (technologischen wie gesellschaftlichen) Veränderungen sowie Auswirkungen auf die Arbeitswelt auseinanderzusetzen.
Wir brauchen dazu auch neue Lern-Konzepte – und sollten uns als HR-Netzwerk und Community deutlich intensiver austauschen. Denn eines ist klar: „Es wird nie mehr so gemütlich in der Jobwelt wie es heute ist.“