HR im Innovationsprozess: Eine Schlüsselrolle in der Veränderung

20.06.2024 | Jan C. Küster | Lesezeit 5 Minuten

HR im Innovationsprozess Eine Schlüsselrolle in der Veränderung
Quelle: Adobe Express

Das Wichtigste in Kürze

Auf der "Zukunft Personal Süd" haben HR-Professionals im "Innovation Gym" vom Founders Fight Club die agile Methode der "5 Whys" kennengelernt, um Innovationsprozesse zu verstehen und zu fördern. Herausforderungen im Innovationsmanagement wurden beleuchtet und es wurde betont, dass HR eine größere Rolle im Innovationsprozess spielen sollte.

Einblick in das "Innovation Gym" auf der Zukunft Personal Süd

Bei der "Zukunft Personal Süd" haben HR-Professionals im Rahmen des "Innovation Gym" vom FoundersFight.Club die Chance genutzt, tief in die Dynamik von Innovationsprozessen einzutauchen.

In dem Workshop, der in Zusammenarbeit mit Ariane Heibach, Organisations Entwicklerin bei Berg & Macher entstand, lernten die etwa 20 Teilnehmenden die agile Methode der "5 Whys" kennen. Diese Methode zielt darauf ab, durch kontinuierliches Hinterfragen den Kern eines Problems zu ergründen.

Folgende Herausforderungen und Chancen für HR im Kontext von Innovation wurden beleuchtet:

Herausforderungen im Innovationsmanagement

Marktideen finden keinen Weg ins Unternehmen:

Häufig wird beklagt, dass externe Impulse aufgrund von fehlendem Zuhören, unterschiedlichen Aufträgen der Abteilungen oder der Wahrnehmung von Innovation als bloßes Add-on verpuffen. Diese Probleme weisen auf eine mangelnde Integration in der Organisationsstruktur und Kommunikation innerhalb des Unternehmens hin.

Marginalisierte Rolle von HR im Innovationsprozess:

Viele HR-Abteilungen fühlen sich von Innovationsprozessen ausgeschlossen, sei es aufgrund mangelnden Wissens über diese Prozesse, der irrtümlichen Annahme, dass in der Branche kein Innovationsbedarf besteht oder der Zuordnung von Innovation hauptsächlich zu technischen Bereichen.

Entscheidungsschwäche in Teams:

Teams, die zögern oder keine Entscheidungen treffen können, tun dies oft wegen Unsicherheit, mangelnder Entscheidungsbefugnis oder fehlendem Vertrauen der Führung in ihre Fähigkeit, gute Entscheidungen zu treffen. Diese Faktoren führen dazu, dass Führungskräfte zum Flaschenhals für die Umsetzungsstärke ihrer Teams werden und Projekte ins Stocken geraten.

Schlüssel zu Innovation ist die agile Organisationsentwicklung

Voraussetzung für Innovation in Unternehmen ist ein greifbares Zukunftsbild, wohin sich die Organisation in Bezug auf Kultur, Führung und Struktur verändern wird sowie eine klare Integration des Stellenwerts von Innovation in die Unternehmensvision.
Durch verteilte Verantwortung und Klarheit in der Teamarbeit kann ein Handlungsrahmen für Innovation entstehen. Durch einen agilen Modus für strategische Entscheidungen, in denen Bottom-Up- und Top-Down-Ansätze zusammenkommen, finden Innovationen Raum. Ein psychologisch sicheres Umfeld schafft dabei die Voraussetzungen, damit Ideen frei geäußert werden können.

Warum HR eine größere Rolle im Innovationsprozess spielen sollte

HR kann eine zentrale Rolle in der Überbrückung von Kommunikationslücken und im Aufbau einer innovationsfördernden Kultur spielen. Sie hat die einzigartige Position, quer durch alle Abteilungen zu arbeiten und kann daher als Katalysator für die Integration von externen Impulsen dienen.

Fünf Tipps für HR, um eine zentralere Rolle in der Innovation zu spielen:

  1. Bildung und Training fördern: HR sollte sich nicht nur über Innovationsprozesse informieren, sondern auch spezifische Schulungen anbieten, die Mitarbeitenden helfen, die Prozesse zu verstehen und umzusetzen.
     
  2. Kommunikationskanäle etablieren: Es ist entscheidend, dass HR-Plattformen schafft, auf denen Ideen ausgetauscht und diskutiert werden kann und dass sie die Bedeutung von offenem Feedback und interdisziplinärer Zusammenarbeit betont.
     
  3. Entscheidungsbefugnisse delegieren: HR kann bei der Strukturierung von Teams helfen, um sicherzustellen, dass Entscheidungsbefugnisse angemessen verteilt sind und Teams sich ermächtigt fühlen, innovative Lösungen voranzutreiben.
     
  4. Innovationskultur von oben fördern: HR sollte Führungskräfte darin bestärken und unterstützen, Organisationsstrukturen zu schaffen, die eine Kultur des Vertrauens und der Unterstützung fördern. Diese ermöglicht es Mitarbeitenden, Risiken einzugehen und aus Fehlern zu lernen.
     
  5. Verbindung von Technik und Mensch: HR muss die Brücke zwischen technischer Innovation und menschlicher Interaktion bilden, indem es sicherstellt, dass technologische Veränderungen Hand in Hand mit der Personalentwicklung gehen.

Die Integration von HR in den Innovationsprozess ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für Unternehmen, die in der heutigen schnelllebigen Wirtschaftslandschaft wettbewerbsfähig bleiben und ihr Unternehmen zukunftsfähig aufstellen wollen. Durch die Anwendung der "5 Whys" und anderer agiler Methoden kann HR eine proaktive Rolle übernehmen, um die Innovationsfähigkeit von Unternehmen zu stärken.

Die Zeit ist reif, dass HR nicht nur als Unterstützungsfunktion, sondern als zentraler Akteur in der Innovationsstrategie angesehen wird.

Über den Autor

Portrait von Jan C. Küster

Jan C. Küster

ist Director des Founders Fight Clubs. Er entwickelt und moderiert die Event- und Lernformate des Founders Fight Club wie das Bootcamp, die Founders Fight Night und das Innovation Gym. Zuvor hat er erfolgreich das Business Development in den Bereichen Chip Design, Software as a Service und Natural User Interface Anwendungen sowohl für Start-ups als auch für innovative Projekte etablierter Konzerne aufgebaut und geleitet. Er hat einen Abschluss in Entrepreneurship und Marketing von der University of Technology, Sydney.