Unternehmenskultur und Arbeitgeberidentität: Segel setzen für eine erfolgreiche Zukunft

Marcus Merheim  | 15.08.2024 | 5 Minuten Lesezeit

Das bild ist schwarzweiß mit einem Mann und bunten Greisen
Quelle: hooman Employer Marketing

Das Wichtigste in Kürze

In einer Welt voller Unsicherheiten sind eine starke Unternehmenskultur und eine gefestigte Arbeitgeberidentität entscheidend für den Unternehmenserfolg, da sie Resilienz, Mitarbeiterbindung und langfristige Wettbewerbsfähigkeit fördern. Führungskräfte spielen eine zentrale Rolle, indem sie diese Werte vorleben und dadurch das Engagement und die Produktivität der Mitarbeitenden in Krisenzeiten stärken.  

Einer Welt, die von disruptiven Veränderungen und sich jagenden Krisen gezeichnet ist, stellt Unternehmen auf eine harte Probe. Und nein, es sind nicht die lauten, sichtbaren Aktionen, die ein Unternehmen durch diese Zeiten navigieren. Stattdessen sind es die oft unterschätzte Unternehmenskultur sowie die Arbeitgeberidentität, die über Wohl und Wehe des Unternehmenserfolgs entscheiden. Sie bilden das unsichtbare Rückgrat, das Unternehmen zusammenhält und ihm die Kraft zur Anpassungsfähigkeit in Krisenzeiten verleiht. 

Der Leuchtturm in stürmischen Zeiten: Resilienz durch Kultur

Die Unternehmenskultur ist mehr als nur ein Satz von Werten, die in der Eingangshalle des Headquarters prangen. Sie ist das Fundament, auf dem die Resilienz eines jeden Unternehmens ruht. Seit Jahren darf ich in meiner Rolle als Berater beobachten, wie eine starke Kultur Teams in schwierigen Zeiten zusammenhält. Sie gibt ihnen Orientierung und Zuversicht. Die Unternehmenskultur ist ein lebendiges Ökosystem. Sie umgibt alles im Unternehmen, gibt jedem einzelnen Halt und einen Rahmen, innerhalb dessen Bewegung und Entfaltung möglich sind. In einer Welt, die sich schneller dreht als je zuvor, ist die Kultur der dringend nötige Leuchtturm. Er weist Unternehmen und Belegschaft den Weg, wenn der Gegenwind die Wellen hochschlägt und die Sicht behindert.
 

Das Vertrauen stärken, die Zukunft formen

Vertrauen und Transparenz sind die Pfeiler, auf denen eine starke Unternehmenskultur ruht. Immer wieder erleben Unternehmen turbulente Zeiten, in denen Misstrauen und Unsicherheit Einzug in den Arbeitsalltag halten. Offene Kommunikation und ehrliches Handeln sind verlässliche Gegenmittel. Eine offene Kultur schafft Raum für neue Ideen. Sie fördert eine positive Arbeitsatmosphäre und ist der Nährboden, auf dem Innovationen gedeihen. Sie verleiht jedem Einzelnen die Gewissheit, dass seine Stimme zählt und Veränderungen zum Wohle aller sind. Diese Werte sind es, die auch nach außen strahlen und die Arbeitgebermarke formen und stärken. 

   

Führung als Kulturträger und Wegweiser

Die Rolle der Führungskräfte ist in diesem Gefüge zentral. Denn sie leben die Unternehmenswerte vor und führen ihre Teams durch Höhen und Tiefen. Meine Erfahrung zeigt: Führungskräfte, die Interesse und Fürsorge für ihre Teams zeigen, sind diejenigen, die eine Kultur von Vertrauen und Leistung prägen. Ihre Fähigkeit, Empathie zu zeigen und gleichzeitig Kurs zu halten, prägt die Unternehmenskultur entscheidend. Sie machen das Unternehmen zu einer lebenden, atmenden Entität. Führungskräfte, die den Mitarbeitenden Autonomie und Vertrauen schenken, befähigen diese, über sich hinauszuwachsen. So tragen sie maßgeblich zur Stärkung der Unternehmenskultur bei.

   

Kultur als Triebkraft: Mitarbeiterengagement und Produktivität in Krisenzeiten

Eine positive Unternehmenskultur wirkt sich unmittelbar auf das Mitarbeiterengagement und die Produktivität aus. Ich habe erlebt, wie Mitarbeitende, die sich mit den Werten und Zielen ihres Unternehmens identifizieren, sowohl ihre eigene Resilienz als auch die des Unternehmens stärken. Sie sind die Basis für den langfristigen Erfolg. Hier schließt sich der Kreis zur Rolle der Führung. Das Engagement aller Beteiligten ist der Motor, der Spitzenleistungen ermöglicht. Gerade in Krisenzeiten, wenn es also wirklich darauf ankommt, trotz Gegenwind und schlechter Sicht nicht den Kopf zu verlieren.

   

Talente anziehen und begeistern

Arbeitgeber müssen in Zeiten des Fach- und Arbeitskräftemangels nicht nur attraktiv wirken, sondern es auch sein. Eine starke Arbeitgeberidentität zieht nicht nur Talente an, sondern bindet sie auch langfristig an das Unternehmen. Mitarbeiterbindung spielt bereits heute eine wichtige Rolle für Unternehmen. In Zukunft wird sie ein Synonym für Unternehmenserfolg sein. Eine authentische und gelebte Kultur, die im Einklang mit der Arbeitgeberidentität steht, ist demnach unerlässlich. Die Unternehmenskultur gibt Mitarbeitenden ein Zuhause, in dem sie sich wohlfühlen und entwickeln und entfalten können. So trägt sie zu einer lebendigen und produktiven Arbeitsatmosphäre bei. Eine Atmosphäre, in der Menschen sich ihrem Arbeitgeber gegenüber dauerhaft loyal verbunden fühlen. 

   

Kultur und Identität: Ein Dauerlauf

Die Pflege von Unternehmenskultur und Arbeitgeberidentität ist kein einmaliges Projekt, sondern eine fortlaufende Aufgabe. Sie erfordert Engagement und die Bereitschaft, in Menschen und Beziehungen zu investieren. Es sind gezielte Strategien und Maßnahmen, die diese Werte im Alltag verankern und erlebbar machen. Etliche solcher Projekte durfte ich begleiten. Dabei konnte ich erleben, wie insbesondere die interne Verankerung dazu beiträgt, die Unternehmenskultur nachhaltig stärken und die Bindung der Mitarbeitenden vertiefen. 

   

Langfristige Perspektive mit Unternehmenskultur als Kompass

Investitionen in eine lebendige Unternehmenskultur und eine starke Arbeitgeberidentität gehören zu den klügsten Entscheidungen, die Unternehmen treffen können. Sie sind der Kompass, der uns durch ungewisse Zeiten führt. Sie ermöglichen es, nicht nur zu überleben, sondern gestärkt aus Krisen hervorzugehen und als Unternehmen zu wachsen. In meiner Rolle als Employer Branding Manager habe ich immer wieder beobachtet: Unternehmen, die ihre Kultur und Identität stärken, setzen nicht nur Segel für den tosenden Sturm, sondern steuern zielsicher auf künftige Erfolge zu.

   

Über den Autor

Portrait von Marcus Mehrheim

Marcus Merheim

Bereits seit mehr als 11 Jahren betrachte ich den HR-Bereich aus einer Marketing- und Business- Development-Perspektive. Auf diesem Weg sind mein Interesse und meine Leidenschaft für die Themen Recruiting, Employer Branding sowie New Work und Digitalisierung bereits seit vielen Jahren mein Kompass wie auch Antrieb. Als Digital- & Medienmanager und Employer Brand Manager habe ich bereits an unterschiedlichsten Stationen spannende Praxiserfahrungen sammeln können. Während meiner Tätigkeit bei der NEW WORK SE / XING E-Recruiting in Hamburg war ich für das strategische Marketing, das Brand Marketing sowie das B2B-Recruiting-Produktmarketing verantwortlich. 2021 habe ich meine Vision in die Tat umgesetzt, , Marketing und Employer Branding als Lösung für Arbeitgeber miteinander zu verbinden und hooman EMPLOYER MARKETING gegründet. Seither unterstützen wir Unternehmen, Organisationen und weitere Institutionen dabei, ihre eigene Arbeitgebermarke professionell und glaubwürdig zu entwickeln und so Employer Branding mittel- bis langfristig zu einem Werkzeug der strategischen Unternehmensführung zu machen. Zusätzlich setze ich mich als Vorsitzender des Ressorts „Arbeitswelt der Zukunft“ aktiv beim Bundesverband Digitale Wirtschaft ein. Und auch als Podcaster, Speaker und Moderator gebe ich meine Begeisterung für meine Herzensthemen New Work, Digitalisierung und Employer Branding weiter.