Peer-2-Peer-Evaluierung: Die Revolution im Remote Recruiting von IT-Talenten

06.08.2020 | Expertlead

Eine Person sitzt am Computer und programmiert etwas
Quelle: ©Van Tay Media - Unsplash

Der IT-Fachkräftemangel spitzt sich immer weiter zu: Laut der aktuellsten Bitkom-Studie stieg die Zahl der nicht besetzten IT-Jobs 2019 im Vergleich zum Vorjahr nochmals um über 50 Prozent. Ausgeschriebene IT-Stellen bleiben im Schnitt sechs Monate unbesetzt. Die Nachfrage nach geeigneten Talenten zieht sich durch alle Branchen und ist dabei unabhängig von der Unternehmensgröße. Egal ob Startups, KMU oder DAX-Unternehmen - sie alle sind auf der Suche nach IT-Experten, um Digitalisierungsprojekte voranzutreiben und so auf dem Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Fachkräftemangel in der IT zwingt Unternehmen, neue Ansätze zu verfolgen und auch Personalverantwortliche müssen im Recruiting neue Wege gehen, um an die begehrten Talente heranzutreten. Doch selbst wenn es gelungen ist, vermeintlich geeignete Kandidaten zum Beispiel durch Active Sourcing zu finden, so steht die größte Herausforderung immer noch bevor: die technische Qualifizierung der Kandidaten. In diesem Artikel möchten wir uns deshalb mit der Peer-2-Peer Evaluierung beschäftigen, einer vielversprechenden und hochinnovativen Methode im Tech-Recruiting, die den Vorteil hat, dass sie komplett remote, zum Beispiel aus dem Homeoffice, durchgeführt werden kann. 

Um zu entscheiden, ob ein ITler für das jeweils ausgeschriebene Projekt geeignet ist,  reicht es nicht, sich nur auf den Lebenslauf zu konzentrieren. Dieser ist oftmals kein ausreichendes Kriterium und wenig aussagekräftig, da viele Entwickler sich beispielsweise ihr Wissen nicht durch eine akademische Ausbildung sondern im Selbststudium bzw im Berufsleben angeeignet haben. Viel wichtiger ist es also, die technischen Fähigkeiten des Kandidaten zu prüfen. Doch kein klassischer Personalvermittler kann in jedem Bereich der komplexen IT-Branche über ausreichendes Fachwissen verfügen, um dies beurteilen zu können. Wieso also nicht einen Experten hinzuziehen, der sich bestens mit dem jeweiligen Tech-Stack oder der Programmiersprache auskennt?

Durch Expertenwissen zur positiven Candidate Experience 

Wie bereits erwähnt, stellt die Einschätzung des unterschiedlichen Qualifikationsniveaus von technischen Bewerbern eine große Herausforderung für Unternehmen dar. Der oftmals vorhandene Mangel an Fachwissen auf Seiten von Personalvermittlern und Agenturen kann bei Bewerbern zu unbefriedigenden Erfahrungen im Recruiting-Prozess führen.

Wie also kann es gelingen, unterschiedliche Tech-Stacks, Programmiersprachen und Frameworks zu testen und gleichzeitig Kandidaten das Gefühl zu geben, dass ihre Skills von jemandem beurteilt werden, der über vergleichbares Fachwissen verfügt?

Um eine positive Candidate Experience zu garantieren und den Recruiting Prozess möglichst effizient zu gestalten, hat die globale Tech-Community expertlead eine spezielle Peer-2-Peer Interview-Methode entwickelt, um  IT-Freelancer zu rekrutieren, die so schnell wie möglich für ein Projekt an Bord geholt werden sollen. Hierbei testen erfahrene Mitglieder, die bereits Teil der Community sind, die Skills anderer IT-Experten im Rahmen eines 90- minütigen Interviews. Dieses technische Interview besteht sowohl aus einem Teil mit theoretische Fragen, als auch aus einem praktischen Teil, einer Live Coding-Session. 

Durch dieses Verfahren können Codingskills und -geschwindigkeit live überprüft werden und alternative Lösungsansätze gemeinsam ausgearbeitet werden. Für diese Coding-Sessions sucht expertlead einen passenden Interviewer aus der eigenen IT-Community aus, der im jeweiligen Bereich vergleichbares Wissen mitbringt und dem Kandidaten somit auf Augenhöhe begegnet. Der Aufbau des Live Codings unterscheidet sich dabei je nach Bereich. So gibt es spezielle Tests für Entwickler oder aber auch Data Scientists.  Jedes Interview wird aufgezeichnet, um eine objektive Bewertung und hohe Qualitätsstandards sicherzustellen und Prozesse fortlaufend zu optimieren.

Mitgründer und Geschäftsführer Arne Hosemann erklärt die Vorteile dieser Testmethode:

"Unsere Mission ist es, Unternehmen bei der Identifizierung der besten IT-Talente zu unterstützen. Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten - vor allem solche, die im Kern keine IT-Firmen sind  -, wenn es darum geht, die verschiedenen Qualifikationsniveaus von IT-Bewerbern zu beurteilen. Mit der Peer-2-Peer-Evaluierung als Teil unseres Quality-Screening-Prozesses wollen wir Transparenz für unsere Kunden schaffen und gleichzeitig eine gute Erfahrung für unsere Kandidaten garantieren. Die Einbeziehung unserer Tech-Community in die Beurteilung anderer Tech-Experten ist heute einer unserer wichtigsten Alleinstellungsmerkmale. Freelancer, die Teil unserer Gemeinschaft sind, können diese Interviews zusätzlich zu ihrer Projektarbeit durchführen, z.B. um Projektpausen zu füllen oder um sich in der Durchführung von technischen Interviews zu schulen. Die Tätigkeit als Interviewer wird dabei mit demselben Stundenlohn vergütet, den der Freelancer auch für Projekte erhält."

 

Über den Autoren

Foto von Alexander Schlomberg

Alexander Schlomberg ist Gründer und Geschäftsführer von expertlead . An der Stockholm School of Economics absolvierte er erfolgreich einen Doppelabschluss in BWL und VWL. Nach seinem Studium war er für drei Jahre bei McKinsey als Unternehmensberater tätig, wo er in erster Linie an Projekten zur digitalen Transformation arbeitete.