Recruiting von Studierenden: Alles digital oder was?

18.09.2019 | Stefan Scheller

Quelle: Digital Candidate Journey Studie 2019/2020 von Persoblogger.de, Uni Bayreuth und The Ringsight

Obwohl sie zu der vermutlich am häufigsten untersuchten Zielgruppe gehören: Das Recruiting von Studierenden beschäftigt deutsche Unternehmen nach wie vor. Arbeitgeber setzen auf Hochschulmarketing, Recruiting auf Karrieremessen und Social Media. Aber wie digital wollen die sogenannten Digital Natives denn tatsächlich angesprochen werden?

Sie werden überrascht sein. Die Ergebnisse der repräsentativen Studie Digital Candidate Journey 2019/2020 von Persoblogger.de in Zusammenarbeit mit der Universität Bayreuth sowie der Strategieberatung The Ringsight bestätigen die noch immer sehr wichtige Rolle des Menschen quer durch den gesamten Recruiting-Prozess.

Wo sind die Studierenden digital am besten erreichbar?

Es gibt nahezu unzählige Online-Plattformen und Social Media Netzwerke. Um als Arbeitgeber gegenüber den zu rekrutierenden Studierenden Sichtbarkeit zu erhalten, lohnt sich ein näherer Blick auf einige Auszüge aus der 55-seitigen Ergebnisaufbereitung der Digital Candidate Journey Studie 2019/2020.

Wo wollen Studierende von Unternehmen angesprochen werden?

Studierende trennen Berufliches und Privates auch online. Businessnetzwerke wie XING oder LinkedIn sind den Befragten am liebsten für eine Ansprache in Richtung Job. Aber auch Arbeitgeberbewertungsplattformen wie glassdoor oder kununu bieten sich für die Interaktion an. Dafür müssen sich Unternehmen aber damit anfreunden, auf Bewertungen mit Stellungnahmen zu antworten oder gestellte Fragen zeitnah zu beantworten.

"#Studierende trennen #Berufliches und #Privates – auch online. Mit Auswirkungen auf die Ansprache im #Recruiting"

Quelle: Digital Candidate Journey Studie 2019/2020 von Persoblogger.de, Uni Bayreuth und The Ringsight

Was ist Studierenden besonders wichtig an Arbeitgebern?

Die im Rahmen der Digital Candidate Journey Studie 2019/2020 befragten Studierenden interessieren sich vor allem für die konkreten Arbeitsaufgaben sowie die Arbeitsatmosphäre. Mit ein wenig Abstand, aber immer noch wichtig sind ihnen die eigene Work-Life-Balance, das Entgelt sowie Karrieremöglichkeiten. Hierauf sollten Unternehmen insbesondere im Rahmen Ihrer Stellenausschreibungen achten.

Quelle: Digital Candidate Journey Studie 2019/2020 von Persoblogger.de, Uni Bayreuth und The Ringsight

Wie wollen sich Studierende am liebsten bei Unternehmen bewerben?

Immer häufiger setzen Unternehmen auf ihren Karriereseiten Chatbots ein. Diese sollen die Bewerber zu passenden Jobs lotsen, ein erstes Matching übernehmen, einfache Fragen beantworten oder auch Bewerbungen entgegennehmen. Studierende sehen diese technischen Lösungen aktuell noch mit Skepsis. Auch virtuelle Karrieremessen können im Vergleich zu menschlichem Kontakt vergleichsweise schlechter punkten.

"#Studierende wollen lieber mit Menschen interagieren als mit #Chatbots."

Quelle: Digital Candidate Journey Studie 2019/2020 von Persoblogger.de, Uni Bayreuth und The Ringsight

Sympathische Unternehmensvertreter veranlassen Studierende zur Abgabe ihrer Kontaktdaten

Deutlich stärker als beispielsweise Werbegeschenke oder Gewinnspiele können sympathische Unternehmensvertreter im persönlichen Kontakt eine Weitergabe von Kontaktdaten Studierenden erwirken. Dies zeigt erneut die große Bedeutung, die zwischenmenschlicher Kontakt im Rahmen des Recruiting-Prozesses einnimmt.

Quelle: Digital Candidate Journey Studie 2019/2020 von Persoblogger.de, Uni Bayreuth und The Ringsight

Trotzdem sind Studierende tendenziell eher geneigt, sich erst einmal in Ruhe über Arbeitgeber auf deren Karrierewebsite oder via Unternehmensbroschüren zu informieren und dann ihrerseits auf Unternehmen zuzukommen.

Wollen sie ihre Kontaktdaten jedoch bereits vor Ort an Unternehmensvertreter weitergeben, dann bevorzugen die meisten eine elektronische Variante gegenüber einer rein papiergestützten Lösung.

Quelle: Digital Candidate Journey Studie 2019/2020 von Persoblogger.de, Uni Bayreuth und The Ringsight

Online-Bewerbungen sind am beliebtesten – wenn sie schnell und einfach funktionieren
Für die Bewerbung präferieren die Studierenden klassische Online-Bewerbungen über die Karrierewebsite der Unternehmen – sogar gegenüber einer Bewerbung via E-Mail. Allerdings muss die Abgabe der digitalen Unterlagen möglichst schnell und einfach möglich sein. Auch die sogenannte „One-click“-Bewerbung, bei der Daten beispielsweise aus einem Social Mediaprofil ohne zusätzliches Anschreiben übertragen werden, kann hier punkten.

Quelle: Digital Candidate Journey Studie 2019/2020 von Persoblogger.de, Uni Bayreuth und The Ringsight

Wichtigste Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen

Auf Basis der weiteren Analysen der Digital Candidate Journey Studie 2019/2020 lassen sich einige Handlungsempfehlungen für Unternehmen formulieren, wie sie Studierenden im Rahmen der digitalen Candidate Journey am besten begegnen sollten. Ganz wichtig dabei: professionell ausgebildete, sympathische Menschen – egal ob in der Rolle als Recruiter, Manager aus dem Fachbereich oder Fachexperte.

"#Unternehmen sollten in die am #Recruiting Prozess beteiligten #Menschen investieren."

Aber auch die Recruiting-Prozesse im Hintergrund müssen deutlich auf eine positive Candidate Experience ausgerichtet sein. Arbeitgeber kommen nicht umhin, in ihr Employer Branding und Recruiting sowie die beteiligten Menschen massiv zu investieren.

Die gesamte Studie inklusive Ergebnispräsentation finden Sie auf dem HR-Studien Download Portal von Persoblogger.de unter http://bit.ly/SDCJ1920.

(c) Digital Candidate Journey Studie 2019/2020 von Persoblogger.de, Uni Bayreuth und The Ringsight