Keynote Speaker Prof. Dr. habil. Jana Koehler im Kurzinterview
11.09.2020 | Miriam Appel
Als Inhaberin des Lehrstuhls für Künstliche Intelligenz an der Universität des Saarlandes und Leiterin des Forschungsbereiches "Algorithmic Business and Production" am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz ist Frau Prof. Dr. habil. Jana Koehler eines der Top ZP Faces im Bereich KI.
Ihre Vita
Jana Koehler ist wissenschaftliche Direktorin des Forschungsbereichs Algorithmic Business and Production am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI). Ihr Spezialgebiet sind KI Methoden für flexible und optimierte Fertigungs- und Geschäftsprozesse. Von Anfang Februar bis Ende Oktober 2019 war sie CEO des DFKI mit zurzeit 5 Standorten in Deutschland und mehr als 1000 Mitarbeitenden. Gegründet 1988, verbindet das DFKI in einer Public-Private-Partnership wissenschaftliche Spitzenleistung und wirtschaftsnahe Entwicklung mit gesellschaftlicher Wertschöpfung. An der Universität des Saarlandes hat sie den Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz inne.
Sie studierte Informatik und Wissenschaftstheorie an der Humboldt Universität in Berlin und promovierte an der Universität des Saarlandes. Von 1990 bis 1996 war sie Mitarbeiterin am DFKI und anschließend bis 1999 Assistentin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wo sie habilitierte. Weitere berufliche Stationen waren von 1999 bis 2001 der Aufzugshersteller Schindler AG und von 2001 bis 2010 IBM Research Zürich, wo Jana Koehler als Forscherin und Managerin arbeitete. Forschungsaufenthalte absolvierte sie an den Universitäten Linköping, Maryland und Berkeley. Sie ist Spezialistin für KI, Kognitive Robotik und Industrie 4.0, für Software-Architektur sowie für Optimierung und Digitalisierung von Geschäftsprozessen und ist Ko-Autorin eines der wichtigsten Standards im Bereich Business Process Management (BPMN 2.0). Von 2010 bis Anfang 2019 war sie Professorin für Informatik an der Hochschule Luzern. Außerdem ist Prof. Koehler Mitglied der Gesellschaft für Informatik (GI) und der Association for the Advancement of Artificial Intelligence (AAAI).
Im Hinblick auf ihren Werdegang und ihrer Keynote "Künstliche Intelligenz: Technologie, die die Arbeitswelt von Morgen prägen wird" im Rahmen der ZP Europe Virtual am 14. Oktober 2020 ab 10:00 Uhr hat Zukunft Personal ihr einige spannende Fragen gestellt:
Welchen Programmpunkt der ZP Europe Virtual werden Sie auf keinen Fall verpassen?
Auf jeden Fall sollte ich meine eigene Keynote nicht verpassen. Aber auch einige der Workshops und anderen Keynotes stehen in meinem Kalender. Die Arbeitswelt verändert sich rasant und die Veränderungen werden auch nicht reversibel sein. Erfahrungen und Einblicke in aktuelle Trends finde ich besonders spannend.
Was raten Sie den Teilnehmenden mit Blick auf die ZP Europe Virtual?
Sich ein fokussiertes Programm zusammenzustellen und dieses dann auch zu besuchen, ohne sich digital ablenken zu lassen.
Die ZP Europe Virtual thematisiert auch die Corona bedingten Veränderungen. Was sagen Sie denn: Kann HR Disruption?
Ja sicher. Die Disruption findet sowieso statt. Es ist nur eine Frage, ob wir passiv folgen oder aktiv mitgestalten.
Wünschen Sie sich auch in Zukunft ein virtuelles Messeformat?
Ich denke, wir alle wünschen uns auch persönliche Begegnungen, aber virtuelle Formate haben auch viele Vorteile, da man weniger zeit- und ortsgebunden ist. Die richtige Mischung macht es und es ist spannend zu sehen, wie mit den verschiedenen Formaten experimentiert wird.
Was ist Ihr Beitrag zur virtuellen HR Week?
Meine Keynote zum Thema "Künstliche Intelligenz".
Auf den Punkt gebracht: Was sind Ihrer Meinung nach die größten Potentiale aber auch Risiken von KI?
Die Technologien bieten viele spannende Möglichkeiten. Das größte Risiko besteht in schlechten Anwendungen, in denen sie falsch oder ethisch fragwürdig eingesetzt werden. Es kommt darauf an, der Versuchung von Überwachung und Kontrolle zu widerstehen, sondern sie für neue Freiräume und Kreativität zu nutzen.
Bitte vervollständigen Sie diesen Satz: KI gehört in die Arbeitswelt, weil…
…wir damit besser arbeiten können, wenn wir sie richtig nutzen.
Welche (wirtschaftliche) Herausforderungen kann KI lösen?
Potentiell alle, da sie Flexibilität, Widerstandskraft und Effizienz verbessern kann.
Wo steht Deutschland bei der Anwendung von KI-Technologien?
Deutschland steht recht gut da. Wir brauchen noch mehr konkrete Erfahrungen in den Unternehmen, um Hype und reale Möglichkeiten gut voneinander zu unterscheiden und mehr Mut, neue Wege zu gehen. Aber viele Unternehmen leisten da bereits sehr beeindruckendes.
Herzlichen Dank!