Die Chancen von KI im Corporate Learning

Oliver Nussbaum | 18.07.2024 | Lesezeit 5 Minuten

Mann mit Brille sitzt am Arbeitstisch
Quelle: im-c

Das Wichtigste in Kürze

Künstliche Intelligenz bietet Unternehmen große Chancen zur Effizienzsteigerung und Personalisierung im Corporate Learning, insbesondere durch schnelle Inhaltserstellung und automatische Übersetzungen. Verantwortliche sollten jedoch die Grenzen und Risiken der KI kennen und sicherstellen, dass Inhalte korrekt und datenschutzkonform sind.

Für viele Unternehmen ist mittlerweile klar, dass Künstliche Intelligenz große Potenziale bereithält, um sich effizienter aufzustellen und Prozesse zu verschlanken. Laut einer Umfrage von Bitkom Research halten 68 Prozent der befragten Unternehmen KI für die wichtigste Zukunftstechnologie. 43 Prozent nutzen bereits KI oder planen dies. 
Im Bereich Corporate Learning bietet Künstliche Intelligenz viele Chancen. Dabei geht es nicht nur um effizientere Abläufe in der Koordination, die Ressourcen sparen. Vielmehr sind auch personalisierte Lernerfahrungen und individuelle Trainings möglich. Sehr vielversprechend sind zudem die KI-gestützte Erstellung von Lerninhalten und die automatische Übersetzung in andere Sprachen. Verantwortliche sollten allerdings auch die Grenzen kennen.

Inhaltserstellung in einem Bruchteil der Zeit

KI ist nicht nur sehr hilfreich für Optimierungen und Effizienzsteigerung. Bei der Erstellung von Lerninhalten kann sie ebenfalls große Unterstützung bieten. Klassischerweise sind speziell geschulte Personen im Unternehmen oder externe Agenturen für die Kurse verantwortlich. Das benötigt viel Zeit, weil sie erst gebrieft werden müssen und viele Feedbackschleifen erforderlich sind, bis alles passt.

Ganz anders sieht es aus, wenn die Expert*innen im Unternehmen ihre Trainings selbst erstellen können, anstatt nur Input zu liefern. Das gelingt durch KI-gestützte Tools wie imc Express. Innerhalb von wenigen Minuten lassen sich damit Lerninhalte erstellen – auch durch Personen, die sich nicht mit Autorentools auskennen. Das Design erfolgt automatisiert und passend zum Branding des Unternehmens. Die KI übernimmt einen Großteil der Inhalte, die sich daraufhin nach Belieben anpassen lassen. Existierende Texte lassen sich mit einem Klick kürzen, vereinfachen oder sinnvoll ergänzen.

Besonders hilfreich ist die KI-Unterstützung bei Interaktionen und abschließenden Tests. Kursautor*innen müssen oft lange überlegen, um die passenden Fragen und sinnvolle Antwortmöglichkeiten zu finden. Der KI gelingt das innerhalb von Sekunden.

Internationalisierung mit automatischen Übersetzungen

Für international agierende Unternehmen oder Firmen, die Mitarbeitende aus verschiedenen Herkunftsländern mit unterschiedlich guten Sprachkenntnissen haben, bietet KI einen weiteren großen Vorteil: Trainings lassen sich automatisiert innerhalb von Sekunden in verschiedene Sprachen übersetzen und werden automatisch für alle Sprachen und alle Endgerät-Größen optimiert. imc Express hat zum Beispiel über 70 Sprachen im Angebot und kann alle Sprachen auch in einem Content darstellen, sodass man nicht mehr für jede Sprache einen eigenen Content braucht.

Damit entfallen zeitaufwendige Prozesse und die kostenintensive Beauftragung von Übersetzungsagenturen. Für Mitarbeitende ist es ein Ausdruck von Wertschätzung, wenn sie die Inhalte in ihrer Muttersprache verfolgen können. Außerdem wird dadurch das Verständnis deutlich erhöht.

Effizientere Workflows für L&D-Teams

In vielen Unternehmensbereichen bietet Künstliche Intelligenz interessante Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung. Das gilt natürlich ebenso für Learning & Development- oder HR-Verantwortliche, die sich um den Bereich Corporate Learning kümmern. Durch die Integration von KI bleibt mehr Zeit für die wesentlichen Aufgaben.

Auswertungen und individuelle Empfehlungen

Künstliche Intelligenz kann zum Beispiel Daten aus dem LMS auswerten und aufbereiten. Verantwortliche erhalten so schnell einen Überblick über den Lernfortschritt und können daraus Rückschlüsse ziehen. Bereitet zum Beispiel ein bestimmter Kurs oder eine bestimmte Lektion den meisten Lernenden Probleme? Durch Predictive Analytics sagt die KI voraus, wo Herausforderungen auftreten können. L&D-Teams können dann gezielt Unterstützung liefern.

Für die einzelnen Lernenden ist durch KI ein viel individuelleres Lernerlebnis möglich. Basierend auf ihren Vorlieben und ihrer Position können sie auf sie zugeschnittene Kursvorschläge erhalten. Automatisierte Lernpfade sind ebenfalls möglich.

Dynamische Trainings mit Chatbots

Lernen ist die eine Seite, doch manche Fähigkeiten müssen trainiert werden, um sie dauerhaft zu festigen. Das gilt zum Beispiel im Bereich der Kommunikationsschulungen oder Führungskräftetrainings. In Präsenzschulungen kommen oft Rollenspiele zum Einsatz, um Reaktionen zu trainieren. Doch dadurch entsteht eine unnatürliche Atmosphäre, die die Beteiligten hemmen kann. Zudem finden viele Trainings mittlerweile nicht mehr in Präsenz statt.

Durch menschlich wirkende Chatbots können Lernende ihre erworbenen Kenntnisse in verschiedenen Szenarien trainieren und dadurch eine lebendige und personalisierte Erfahrung machen.

Risiken umgehen und Begrenzungen kennen

Trotz aller Vorteile und Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz ist es wichtig, ein Bewusstsein für die Risiken zu haben. Standardmäßig werden zum Beispiel eingegebene Daten bei ChatGPT für das Training der KI verwendet. Das bedeutet: Interne Informationen des Unternehmens können nach außen dringen. Um das zu verhindern, ist unbedingt eine Enterprise-Lizenz zu empfehlen. imc Express hat selbstverständliche eine solche Lizenz, um die Daten der Nutzenden zu schützen.

Außerdem müssen Autor*innen sich der Tatsache bewusst sein, dass nicht alle Informationen, die die KI liefert, zwangsläufig korrekt sind. Inhalte sollten deshalb nie komplett ungeprüft für Lernende zur Verfügung gestellt werden. Die besten Ergebnisse entstehen, wenn die Informationen vom Unternehmen kommen und die KI die oft aufwändige Aufbereitung übernimmt.

Für manche Arten von Trainings ist eine großteils automatisierte Erstellung mit KI zudem nicht geeignet. Wenn es um ein aufwendiges Training geht, das sehr individuell auf das Unternehmen zugeschnitten ist, ist der klassische Weg mit Unterstützung durch die KI häufig der beste.

Verantwortliche aus den Bereichen L&D oder HR sollten sich deshalb mit den Möglichkeiten von KI auseinandersetzen und sie für sich nutzen, gleichzeitig aber mit Risikobewusstsein vorgehen. Vor allem in der Content Erstellung sollte man unserer Meinung nach aber aus Effizienzgründen nicht darauf verzichten!

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Über den Autor

Ein Foto von Oliver Nussbaum

Oliver Nussbaum

Geschäftsführer der imc in Österreich, ist ein eLearning-Pionier. Während eines Auslandssemesters in den USA in den frühen 1990er Jahren begann er sich mit Computerdesign zu beschäftigen. Dies führte zur Gründung eines eLearning-Startups, welches 2008 von der imc AG übernommen wurde. Als Innovationsträger über mehr als 25 Jahre hat er ein sehr gutes Bild davon, welche Herausforderungen auf Führungskräfte in HR und Weiterbildung inmitten der digitalen Disruption warten.