Wie sieht der hybride Arbeitsplatz in Zukunft aus? Episode 2
Das Berliner Architekturbüro de Winder ist der Meinung, dass das Hybride Arbeiten abhängig von Sinn, Zweck und Arbeit ist und bei rein dienstleistungsorientierten Arbeiten, die abhängig von Dritten sind, deutlich schwieriger umzusetzen sei als in freien, kreativen Prozessen. Ihrer Erfahrung nach setzt sich der Arbeitsalltag in ihrem Büro aus vielen verschiedenen Tätigkeitsformen zusammen, von denen einige gut ortsunabhängig funktionieren, andere dafür weniger.
Auch wenn das räumlich physische Zusammenarbeiten der Teams nicht unbedingt über hybride Formen ersetzbar ist, praktiziert ihr Unternehmen vermehrt neue Arbeitsformen und ergänzt seine Kommunikation untereinander sowie mit den Bauherren immer stärker über digitale Kanäle.
Allerdings haben die de Winder Architekten dabei feststellen müssen, dass sich elementar wichtige Abstimmungsprozessen nur digital unzureichend abbilden lassen. Bemusterungen von Materialien oder Mobiliar führt ihr Unternehmen deshalb nach wie vor mit den Bauherren persönlich durch. Andere neue Arbeitsformen hingegen sind eine hervorragende Erweiterung und teils auch Erleichterung in ihrem Arbeitsalltag, beispielsweise bei Projekten fernab ihres Bürostandortes.
„Wir haben dazu gelernt und glauben, dass eine Rückkehr zu stationärem Arbeiten wie vor 2020 nicht mehr für uns möglich ist. Jedoch müssen dadurch persönliche Komfortzonen und territoriale Arbeitsplatzansprüche aufgegeben werden. Wir können auch bei vielen unserer Kunden eindeutig ablesen, dass diese neue Form der Arbeit und Zusammenarbeit zunehmend abgefragt wird und dies den Wunsch der Mitarbeitenden im Unternehmen darstellt. Nicht zuletzt ist Hybrides Arbeiten für Unternehmen heute ein eindeutiger Wettbewerbsvorteil im Recruiting und wird immer selbstverständlicher ins Angebotsportfolio übernommen.“
Hybrides, ortsunabhängiges Arbeiten mit flexiblen Zeiten erfordert aber auch neue Regeln der Zusammenarbeit als Grundvoraussetzung für Interdisziplinarität. Die Privatsphäre löst sich bei zunehmender mobiler Tätigkeit von zuhause mehr und mehr auf, sodass das Büro als Raum nun auf eigene Weise die Privatsphäre ergänzt und vice versa als Rückzugsort dient. Gestaltet werden diese neuen Arbeitslandschaften bei de Winder deshalb durch eingebettete fließende Räume mit unterschiedlichen atmosphärischen Dichten und Arten von Kollaboration.
„Das heutige Büro funktioniert mehr und mehr als kleine Stadt oder Dorf, ganz im Sinne van Eycks. Man kann sich auch fragen, was hybride Orte sind, und ob es diese überhaupt allgemeingültig geben kann. Denken wir nur an die heimische Küche, die neben ihrer eigentlichen Bestimmung bei uns allen seit jeher auch hybrid genutzt wird, als Ort der Geselligkeit, des Zusammentreffens und Kollaborierens und aktuell verstärkt als Arbeitsort.“
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