KI-Power für HR: Die Zukunft des Personalwesens

Anja Fordon | 10.09.2024 | 7 Minuten Lesezeit

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Quelle: Workday

Das Wichtigste in Kürze

Die Arbeitswelt hat sich durch Krisen und den Fachkräftemangel stark verändert. Unternehmen setzen auf cloudbasierte HCM-Lösungen mit KI, um Prozesse zu beschleunigen und strategische Entscheidungen zu verbessern. Der Fokus liegt auf der Entwicklung neuer Kompetenzen, da Skills zur neuen Währung geworden sind. Für eine erfolgreiche KI-Implementierung sind hochwertige Daten, Datenschutz und ethische Standards entscheidend. Transparente Kommunikation und kontinuierliche Weiterbildung fördern das Vertrauen der Mitarbeitenden in die neue Technologie.

Erinnern wir uns an die Gänsehautmomente der letzten Jahre: eine Pandemie, neue geopolitische Risiken, plötzlich volatile Lieferketten, disruptiv vorpreschende Wettbewerber und ein scheinbar unlösbarer Fachkräftemangel angesichts des massiven Generationswechsels.  

Höchste Zeit also, umzudenken, manuelle Prozesse zu den Akten zu legen und sich von fragmentierten HR-Systemen zu verabschieden. HR steigt um auf HCM-Lösungen aus der Cloud mit im Kern integrierter KI. Das ist klug, das ist schnell, das ist human im besten Sinne. Denn HR entlastet sich von Standardprozessen, trifft datenbasiert noch fundiertere Entscheidungen und gewinnt Zeit, zum Beispiel für die strategische Unternehmensplanung mit ihren CEOs. 

KI first, heißt die Devise – aber wie gelingt die Transformation? Und wie gewinnt HR das Vertrauen der Belegschaft?  Die gute Nachricht: Es gibt Luft nach oben. Laut einer Workday Studie unterschätzen Führungskräfte das Interesse ihrer Mitarbeitenden bei weitem – 73 % der Beschäftigten wünschen, dass man sich stärker mit dem Einsatz von KI auseinandersetzt. 

Wahre Rockstars mit brandneuen Skills

Doch ist die Belegschaft wirklich fit für KI? Jobs verändern sich aktuell massiv. Die alte Hierarchie von Vollzeitmanagern in fest definierten Rollen verschwindet langsam im Geschichtsbuch – jetzt entstehen kompetenzorientierte Rollen und alternative Arbeitsformen. Immerhin erzielen Unternehmen schon heute wesentliche Umsätze mit Produkten und Dienstleistungen, die vor ein paar Jahren noch niemand kannte, genauso wenig wie die Skills, die man heute dafür braucht.  

Deshalb heißt die neue Währung Skills. Laut einer Workday-Studie zur organisatorischen Agilität planen mehr als die Hälfte der Unternehmen bis 2024 mindestens 50 Prozent ihrer Belegschaft umzuschulen. Logisch, dass HR immer öfter in die strategische Unternehmensplanung eingebunden wird. Moderne CEOs wissen ja, wer diese neuen Rockstars entwickelt, die sie so dringend brauchen. 

Rasant beschleunigen mit neuen HCM-Lösungen

Was sind die wichtigsten To Do's für HR?  

Schaffen Sie eine solide Datenbasis, mit der die KI arbeiten kann. Dafür müssen die vorhandenen Skills erfasst, verstanden und im gesamten Unternehmen in einer gemeinsamen Sprache abrufbar gemacht werden.  

Vereinfachen und beschleunigen Sie HR-Prozesse dank neuer KI-getriebenenen HR-Triebwerke – von der Identifikation aktueller und zukünftiger Kompetenzlücken über Upskilling und Reskilling bis zum Aufbau einer Kultur des kontinuierlichen Lernens. KI sollte dafür in den Kern der HCM-Lösung integriert sein. 

Ein Beispiel hierfür sind die Workday-Lösungen HiredScore AI for Recruiting und HiredScore AI for Talent Mobility. Sie ermöglichen eine KI-basierte Talentorchestrierung, die transformative Veränderungen unterstützt und Produktivität, Time-to-Hire, Bewerbererlebnis, Management und Mitarbeiterentwicklung messbar verbessert: eine um 25 % höhere Recruiter-Kapazität und um 34 % schnellere Bewerberdurchsicht durch die Personalmanager.  

Superpower KI trifft Superfeeling: Vertrauen

Wie kommt die neue Superpower KI in Unternehmen an? Laut einer Workday Studie sagen 70 % der Führungskräfte, dass KI so entwickelt werden sollte, dass eine Prüfung und ein Eingreifen durch den Menschen problemlos möglich sind. Dies entspricht einer überwiegend positiven Grundhaltung zur KI: Sowohl Führungskräfte (67 %) als auch Mitarbeitende (59 %) erwarten und begrüßen ein Transformationsszenario mit KI, während 33 % daran zweifeln. Um diese KI-Vertrauenslücke zu schließen, empfiehlt die Studie einen risikobasierten Ansatz beim verantwortungsvollen Umgang mit KI, ein engagiertes, unabhängiges und verantwortungsbewusstes KI-Team, unterstützt von interdisziplinären Fachleuten und Führungskräften.  

Automatisierung schafft Freiräume

Das Weltwirtschaftsforum betont, dass „Automatisierung der entscheidende Faktor oder die lähmende Grenze“ sein wird. Die Automatisierung wesentlicher HR-Aufgaben – vom Screening von Bewerbungen bis zu Verwaltungsaufgaben wie Zeugniserstellung, Terminvergabe oder Urlaubsverwaltung oder auch der Dialog mit Mitarbeitenden über KI-gesteuerte Chatbots - verschafft der Personalabteilung den Freiraum für strategische Aufgaben. Das wichtigste Zukunftskapital liegt nicht auf der Bank, sondern im Potenzial qualifizierter Arbeitskräfte. Hier bietet sich zudem eine historische Chance für Führung und Vorsprung: Nur 42 Prozent der weltweit von Forrester Consulting und Workday befragten Führungskräfte nutzen bisher KI beim Candidate Matching.  

4 Best Practices für KI im Personalmanagement 

  • Schaffen Sie Datenqualität und -sicherheit. Jede erfolgreiche KI-Implementierung basiert auf hochwertigen Daten und strengen Datenschutzmaßnahmen für den Schutz der Privatsphäre und zur Wahrung gesetzlicher Anforderungen. Das Risiko von Datenmissbrauch oder -lecks erfordert regulatorische Compliance. 
  • Bauen Sie Ressourcen und Kompetenzen auf. Eine erfolgreiche KI-Implementation gründet auf kontinuierlicher Weiterbildung Ihrer Mitarbeitenden und stets optimierter Technologie. Schulen Sie Ihre HR-Teams in Datenanalyse und KI-Technologien und nutzen Sie spezielle personelle Ressourcen für die Aktualisierung und Wartung der Systeme. 
  • Ethik und Transparenz schaffen Vertrauen: KI-Algorithmen müssen fair und frei von Vorurteilen sein. Lassen Sie sie.regelmäßig überprüfen und anpassen, um Diskriminierung und Ungerechtigkeiten zu vermeiden. Bedenken Sie, dass die KI auch von verzerrten Daten lernt und dann Biases reproduziert. 
  • Beziehen Sie Ihre Mitarbeitenden ein: Kommunizieren Sie klar und transparent den Einsatz der KI und die damit verbundenen Ziele. So bauen Sie Akzeptanz und Vertrauen unter den Mitarbeitenden auf. Vermitteln Sie den Mitarbeitenden die erforderlichen Skills und das Verständnis durch Schulungen. 

Hier erfahren Sie mehr über KI, ML und die Vorteile neuer HCM-Lösungen für maximale Performance: Workday für HR 

Über die Autorin

Portrait vonAnja Fordon

Anja Fordon

Anja Fordon schreibt als Workday-Autorin über Unternehmens- und Technologietrends. Mit ihrer Erfahrung in der Technologiebranche bringt sie fundierte Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen. Ihre Artikel bieten wertvolle Perspektiven für Unternehmen, die in der DACH-Region wachsen und sich an die sich ständig ändernde Technologielandschaft anpassen möchten.