Changemanagement in der Krise: Wo spannt´s?
30.06.2020 | Nicole Bußmann managerSeminare
In Krisenzeiten wie diesen hat Change Hochkonjunktur. Das ist nicht weiter verwunderlich, da das allgegenwärtige Virus Corona die Unternehmenswelt in Bewegung gesetzt hat und zahlreiche mögliche, wenn nicht gar drängende Change-Vorhaben ins Visier rückt: die Beschäftigung mit der Digitalisierung, das Überdenken von Produkten und Dienstleistungen, Effizienz- und Effektivitätsverbesserungen, Führungsgrundsätze und Kulturfragen. Doch ganz gleich, worum es im Change genau geht, es werden immerzu die gleichen Fragen virulent, etwa: Ist es besser, den Wandel hierarchisch durchzuziehen oder ihn partizipativ zu gestalten? Ist es wichtiger, die Interessen der Shareholder im Blick zu halten oder die der Stakeholder? Ist es sinnvoller, sich auf das aktuell akuteste Anliegen zu konzentrieren oder mehrere Baustellen parallel zu bearbeiten? …
Der Autor des diesmaligen Titelthemas von managerSeminare – der Berater Martin Claßen – hat 15 (!) Spannungsfelder ausgemacht, die in allen Change-Projekten bedacht werden sollten. Es handelt sich dabei um klassische Zielkonflikte, denen sich niemand entziehen kann und über die reiflich nachgedacht werden muss. Fünf von diesen, so meint der erfahrene Consultant, sind in Krisenzeiten besonders relevant. Welche das sind und wie es gelingt, diese auszutarieren und so den aktuell wie individuell passenden Change-Weg zu finden, lesen Sie, liebe Leserinnen und Leser, hier. Empfehlungen übrigens inklusive.
In Krisenzeiten wie diesen kochen Konflikte allerorts hoch. Auch das ist nicht weiter verwunderlich, da das allgegenwärtige Virus unser Alltags- und Berufsleben arg durcheinandergewirbelt hat. Zu den Schwierigkeiten, etwa Home Office und Home Schooling zu verbinden, gesellen sich Sorgen gesundheitlicher und wirtschaftlicher Art. Was sollen wir tun, damit das Unternehmen überlebt? Wo können wir sinnvoll sparen? Müssen wir Abteilungen schließen? Gar Mitarbeitende entlassen? Zwangsweise entsteht Dissens. Statt so entstehende Konflikte jedoch zu verteufeln, gilt es, sie wertzuschätzen. Denn wenn wir Konflikte nicht länger als Ausnahme, als „Fehler“ im menschlichen Zusammenleben sehen, können sie zum Entwicklungsmotor werden. Davon ist zumindest Reinhard Sprenger überzeugt. Der Managementberater schreibt in seinem Beitrag: Konflikte lassen sich nutzen, um besser zusammenzuleben, um besser zusammenzuarbeiten und auch, um besser durch Krisen zu kommen.
In diesem Sinne: Begreifen wir die Krise als „spannende“ Zeit.