Leadership 2.0: Wie Sie durch empathische Führung Ihr Team stärken

04.04.2024 | ZP Think Tank | Lesezeit 5 Minuten

Grafik mit Mitgliedern des ZP Think Tank - Corporate Health
Quelle: Zukunft Personal

Das Wichtigste in Kürze

der ZP Think Tank behandelt die Herausforderung von Fehlzeiten in Unternehmen und bietet praktische Strategien zur Reduzierung sowie zur Förderung einer gesunden Unternehmenskultur. Er betont die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes, der physische, psychische und organisatorische Aspekte berücksichtigt, um nicht nur die Produktivität zu steigern, sondern auch die Mitarbeiterzufriedenheit und die Retention Rate zu verbessern.

In der modernen Geschäftswelt hat sich die Bedeutung von Führung grundlegend gewandelt. In Zeiten ständiger Veränderung und zunehmender Komplexität sind herkömmliche Führungsmodelle, die auf Autorität und Kontrolle basieren, oft nicht mehr ausreichend. Stattdessen gewinnt eine neue Form der Führung an Bedeutung: Leadership 2.0, das auf Empathie und emotionaler Intelligenz basiert. Doch was genau bedeutet empathische Führung und wie kann sie ein Team wirklich stärken? Im Folgenden wird beleuchtet, warum Empathie für Führungskräfte entscheidend ist und wie sie in der Praxis umgesetzt werden kann.

Primäre Ursache: Gesundheitliche Beeinträchtigungen

Ein Hauptfaktor, der zu Arbeitsausfällen führt, sind gesundheitliche Beeinträchtigungen, unter die sowohl temporäre als auch langfristige physische Leiden fallen. Diese reichen von leichten Erkrankungen wie Erkältungen bis hin zu ernsthaften gesundheitlichen Zuständen. Für HR-Verantwortliche ist es essenziell, Präventionsmaßnahmen zu fördern und ein Arbeitsumfeld zu etablieren, das Gesundheitsförderung priorisiert. Dies schließt die Unterstützung der Mitarbeitenden bei der Inanspruchnahme medizinischer Versorgung und die Förderung eines gesundheitsbewussten Lebensstils ein.

Sekundäre Ursache: Psychosoziale Belastungen

Die Relevanz des mentalen und emotionalen Wohlbefindens am Arbeitsplatz hat signifikant zugenommen. Eine Zunahme von Arbeitsplatzstress, Angststörungen, depressiven Verstimmungen und Burnout-Symptomen trägt maßgeblich zu erhöhten Ausfallzeiten bei. Es ist für Organisationen von kritischer Bedeutung, wirksame Programme zur Förderung der mentalen Gesundheit zu etablieren und eine Kultur der Offenheit und Unterstützung zu pflegen. Dies soll Mitarbeitenden nicht nur das Gefühl der Sicherheit geben, sondern ihnen auch den Zugang zu notwendigen Unterstützungsangeboten erleichtern.

Tertiäre Ursache: Organisatorische Herausforderungen

Organisatorische Herausforderungen stehen ebenso im Fokus. Probleme, wie unzureichende Arbeitszeitflexibilität, suboptimale Arbeitsbedingungen oder interpersonelle Konflikte spielen eine wesentliche Rolle. Es ist notwendig, diese strukturellen Herausforderungen zu adressieren, um eine motivierende Arbeitsatmosphäre zu fördern. Flexible Arbeitsregelungen und Homeoffice-Optionen - wo umsetzbar - unterstützen Mitarbeitende darin, private und berufliche Anforderungen besser zu balancieren und ihre Produktivität zu optimieren. Effektives Konfliktmanagement und etablierte Lösungsmechanismen sind zudem essenziell, um Spannungen abzubauen und ein kollaboratives Miteinander zu gewährleisten. Der Führung - und hier insbesondere klarer Unterstützung zu gesunder Führung - kommt eine zentrale Rolle zu.

5 Praxistipps für den Umgang mit Fehlzeiten

Um Fehlzeiten effektiv zu reduzieren, ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich, der physische, psychische und organisatorische Aspekte berücksichtigt. Hier sind 5 Vorgehensweisen, die sich in der Praxis bewährt haben:

  1. Durchführung einer umfassenden Analyse von Fehlzeiten: Unternehmen sollten sowohl quantitative als auch qualitative Daten über Fehlzeiten sammeln, um die Ursachen zu verstehen. Mitarbeiterbefragungen und Ergebnisse der psychischen Gefährdungsbeurteilung können hier wertvolle Einsichten bieten. Es lohnt sich auch mit statistischen Verfahren Zusammenhänge zu ermitteln. So haben beispielsweise Ergebnisse aus Führungskräftebewertungen, Befragungen zur Identifikation mit dem Arbeitgeber und Fehlzeitengeschehen oftmals einen Einfluss aufeinander.
     
  2. Förderung einer gesunden Unternehmenskultur: Eine Kultur der Wertschätzung, Augenhöhe und offener Kommunikation sind entscheidend. Mitarbeitende sollten sich wertgeschätzt fühlen und erkennen, dass ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden ernst genommen werden. Führungsprogramme sind der Schlüssel, ebenso wie die Entwicklung von psychologischer Sicherheit als Teil der Organisationsentwicklung.
     
  3. Implementierung von Präventionsmaßnahmen: Neben der Behandlung bestehender Krankheiten sollten Unternehmen präventive Maßnahmen ergreifen, um beruflich bedingte Erkrankungen zu vermindern. Dazu gehören qualitative Analysen der Arbeitsumgebung und -abläufe, zielgruppenspezifische Gesundheitsprogramme sowie eine adressatengerechte kontinuierliche Kommunikationskampagne zur Förderung eines gesunden Lebensstils.
     
  4. Individuelle Anpassung und kontinuierliche Evaluation: Die ergriffenen Maßnahmen müssen auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zugeschnitten und regelmäßig auf ihre Wirksamkeit überprüft und angepasst werden.
     
  5. Integration von Gesundheitsmanagement in die Unternehmenskultur: Ein ganzheitlicher Ansatz, der Gesundheit und Leistungsfähigkeit als Teil der Unternehmenskultur betrachtet, kann die Motivation und Produktivität steigern und zu einem gesünderen Miteinander beitragen. Es bietet sich an, direkt die ESG-Vorgaben unter dem Aspekt soziale Nachhaltigkeit zu integrieren.

Strategisches Fehlzeitenmanagement: Ein Schlüssel zu nachhaltigem Unternehmenserfolg

Es ist essenziell zu verstehen, dass effektives Fehlzeitenmanagement weit mehr als eine kurzfristige Kostenreduktion darstellt. Es verbessert nicht nur die operative Leistungsfähigkeit des Unternehmens, sondern steigert die Mitarbeiterzufriedenheit und die Retention Rate. Investitionen in unternehmensspezifische Gesundheitsprogramme sind somit eine fundamentale Säule für die Zukunftsfähigkeit und den langfristigen Erfolg einer Organisation.

Die proaktive Auseinandersetzung mit den primären Ursachen von Fehlzeiten und die Entwicklung ganzheitlicher Interventionsstrategien, die sowohl auf körperliche als auch auf mentale und organisatorische Faktoren eingehen, sind entscheidend. Hierdurch können Unternehmen nicht nur finanzielle Aufwendungen durch Abwesenheiten minimieren, sondern auch eine unterstützende Unternehmenskultur etablieren.

Besuchen Sie den Vortrag des ZP Think Tank zum Thema „Wirksam mit Fehlzeiten umgehen“ auf der Zukunft Personal Nord am 24.04.24, Corporate Health Stage von 10:50 bis 11:30 Uhr.

Über die Autoren

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Bastian Schmidtbleicher-Lück, Jurek Mähler und Oliver Walle

Bastian Schmidtbleicher-Lück, Jurek Mähler und Oliver Walle - Mitglieder des ZP Think Tanks Corporate Health und Vordenker im Bereich Gesunde Arbeit mit langjähriger Erfahrung im Betrieblichen Gesundheitsmanagement und Expertise bei der Beratung von Unternehmen zur Gestaltung gesunder Arbeitsbedingungen.

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